Sparkasse in Nerchau Die Sparkasse zu Nerchau wurde am 01. Mai 1891 in den Räumen des Gebäudes der Kirchstraße 21, des damaligen Stadthauses am Markt, eröffnet. Das geschah auf Anregung des damaligen Bürgermeisters, Herrn Kaulisch und wurde in einer Sitzung des Stadtgemeinderates am 15.10.1890 beschlossen. Auch die Nerchauer Sparkassengründung sollte dazu dienen Minderbemittelten eine Gelegenheit zur Anlage ihrer Ersparnisse zu geben. Am 01.09.1912 wurde als eigenständiges Institut die Girokasse der Stadt Nerchau gegründet. Für diese arbeiteten allerdings dieselben Angestellten wie für die Sparkasse. Die Entwicklung verlief sehr unterschiedlich. War seit Gründung der Sparkasse bis zum Jahr 1913 ein Aufstieg zu verzeichnen (die Spareinlagen betrugen 7,9 Millionen Mark verteilt auf 7.500 Sparbücher) und konnten die Kriegsjahre 1914 – 1918 auch noch gut überstanden warden, so fielen danach auch die Spareinlagen der Inflation zum Opfer. Der Höhepunkt war 1923 erreicht als die Einlagensumme 30,7 Billionen Mark bzw. nicht ganz 31 Goldmark betrug. Doch diese Krise wurde überstanden und der Aufschwung begann mit dem Aufwertungsgesetz 1925. Im Jahr 1929/1930 konnte die Sparkasse in ihr eigenes Gebäude übersiedeln. Das war durch die wachsenden Geschäfte der Sparkasse und die Ausdehnung der Girokasse dringend notwendig geworden. Wie auch in Grimma zur selben Zeit baute diese Sparkasse der Nerchauer Baumeister Hugo Koch. 1932 erfuhren die Sparkassen eine grundlegende rechtliche Änderung. Sie erhielten eine einheitliche Mustersatzung, wurden aus den Gemeinden herausgelöst und zu Anstalten des öffentlichen Rechts erhoben. Zum 31.12.1943 wurden die Stadtsparkasse und die Stadtgirokasse Nerchau per Gesetz zum einen zusammengelegt und zum anderen als Zweigstelle in die Kreisspar- und Girokasse Grimma eingegliedert, die dann später Kreissparkasse Grimma hieß. Mit der Fusion der Kreissparkassen Grimma und Wurzen zum 01.01.1993 gehört auch die Geschäftsstelle in Nerchau zur Sparkasse Muldental. Angela Elsner
